…oder NEE – lieber doch nicht! Es schmerzt immer noch alles!
Hallo liebe Neugierigen und Interessierten… Es war wieder 2 Monate still hier: Und nun??!
Ist der PAPA ein IRONMAN-Finisher!! GEIL, oder GEIL?!
Aber zurück auf ein paar Wochen davor: Nachdem meine Unfallblessuren sich auf ein ab und zu mal wie eingeschlafen fühlenden rechten Arm reduziert haben und nur noch das Handgelenk etwas schmerzt, war seit Anfang Juni in meinem Kopf irgendwie klar, dass ich mich von meinen „Trainingsplänen“ oder zumindest der dafür vorhandenen Ideen, verabschieden konnte… Von einem netten 10er-Citylauf in Herdecke mal abgesehen…
Aus dem Vorbereitungs-Wettkampf in Bonn sollte zudem witterungsbedingt „nur“ ein Duathlon werden, der mir obendrein meinen ersten echten Wadenkrampf überhaupt beschert hat… Also ungewohnt mit richtiger Piene, Anhalten und nur noch halb humpelnd weiter ins Ziel… Quasi absolut „suboptimal“!
Und danach bzw. genau mit diesem benannten Tag sollte ja der Family-Urlaub mit dem WoMo folgen!! Bonn war quasi der 1. Stop auf einer abenteuerlichen Reise durch die Hohe Tauern, Umag in Istrien/Kroatien, Kurzabstechern zum Kap Kamenjak und den Plitvizer Seen und einem Rückweg über den Millstätter See, um rechtzeitig vor dem Ironman Frankfurt noch die Hunde daheim zu parken…
Neben einem supergenialen URLAUB mit meinen Mädels, den Fellknäulen und knapp 3000 Fahr-Kilometern blieb` hier die angeschlagene Wade links eher nur unter „vorsichtiger Beobachtung“, als in echtem Training –
Ab und an mal eine Radfahrt über 30km oder ein Läufchen von bis zu 15km, auch mal auf die Blackroll oder in die Adria – mehr war oft auch gar nicht drin… Klingt komisch – aber so war`s halt! Und ich war dabei sogar völlig panik-frei. Es fühlte sich eher an wie eine wunderschöne 3-wöchige Tapering-Phase.
Dabei hatte ich nach Roth 2015 doch wirklich ein paar Zielsetzungen – Mehr Rad fahren, viel mehr Schwimmen blub blub sülz… Das Resultat unabhängig von der Unfallpause kann gern jeder einsehen bei Garmin Connect, Runtastic oder diesem Kudo-ge-Strava!
Da ist nichts geschönt, wegerfunden oder was auch immer.
Bis zum Tag X, dem IRONMAN Frankfurt blieben es in diesem Jahr GESAMT arg läppische 7km (!!) Schwimmen (davon über 2km erst im Urlaub!) – knapp 800km Radfahren (längste Fahrt 88km Anfang April!) – und rund 650km Laufen…
Alles in allem vermutlich Zahlen, mit denen andere nicht mal versuchen würden, eine Langdistanz überhaupt in Angriff zu nehmen oder umgekehrt bis aufs Laufen ähnliche Summen monatlich, wenn nicht sogar wöchentlich abreißen!!
Jau – nicht aber dieser Gedanken-Urlauber, der immer nur FIX in seiner Rübe durchorgelt: „Du hattest letztes Jahr 2 Platten, nun ein neues Rad und richtig geile Laufräder –
Finishen unter 11 Stunden ist auch so drin – BASTA!“ Minimum `ne neue PB…
Stur wie Uhle halt… Und Uhle war schon immer sehr stur –
Gut, wehe Jana hat im Urlaub mal aufbauend versucht, Erlebtes zu erwähnen:
„Du hast Anja quasi aus dem Nichts 90km bei der Tortour begleitet“ oder „Willingen und P-Weg bist Du auf dem MTB auch immer mehrstündig auf Volldampf gefahren“ – dann habe ich natürlich immer revidiert!! Kaum trainiert, Schwimmen nicht verbessert, die olle Wade, mal etwas zweifelnd, mal wieder gar nicht… Ich bin mir fast schon selbst auf den Sack gegangen und DANKE Jana von Herzen, dass sie mich ertragen hat!
Dann aber – ja eben genau dann kam Sonntag dieser fulminante Tag!
Der 3. Juli – Ein Sporttag wie „im FLOW“… Und ich habe ja schon häufig volksmündlich „auf Understatement gemacht“ und weiß schon ein bisserl, was drin wäre im Köcher, wenn`s denn mal wuppt… Aber DAS??! Das hat mich selbst umgehauen und es ist vermutlich umso schöner, weil ich wirklich NIE damit gerechnet habe – im wahrsten Sinne nicht!
Ich hatte schon geile Wettkämpfe und auch schon richtig geile… Hawaii 2012 war ähnlich perfekt oder mein 2. ZugspitzUltra – auch Roth als die 1. Langdistanz erzeugt fast Pippi im Auge, wenn ich nur daran denke…
Aber DAS TEIL am Sonntag… Heidewitzka! Erst kannste` im WoMo kaum schlafen, weil um Dich herum alles das Elfer-Schießen Deutschland gg. Italien guckt und Du selbst noch den Handy-Stream verfolgst… Morgens sagt Deine abgesprochene Mitfahrgelegenheit ab, weil mit 4 Leuten kein Platz im Auto sein soll (??!) – aber dann: ALLES SUPER !!!
Kaum auf den über 6km Fußmarsch Richtung Langener Waldsee gemacht, „trampe“ ich bei Fremden Ironman-Startern mit und komme doch sehr zeitig gg. 5:15 Uhr in die Wechselzone – Ein kurzer Blick auf`s Bike, ein etwas längerer auf den See und dann ab in den Neo…
Innerlich tatsächlich ziemlich unaufgeregt und vollkommen sortiert! Gedanklich spiele ich mir Gelassenheit vor: *1-1/2 Stunden im Wasser – 5-1/2 Stunden auf dem Bock und knapp unter 4 Stündchen Marathon „würden reichen“… So machste!*
(rechts am Rand fokussiert er)
Fast grinsend genieße ich den „Rolling Start“ – Als immer noch gefühlter Schwimm-Vollpfosten muss ich nicht im Gedränge überschwommen werden oder ähnliches… Vermutlich hätte ich aber einen Massenstart auch genossen & mich durchgeschlängelt!
Beim Zwischenlandgang ein Mini-Blick auf die Garmin: Rund 30min für 1,5km – für mich alles schön… Und als ich mit 1:14h, noch was 2-3 min schneller als in Roth aus dem Ausstieg hechte, euphorisiert es mich das erste Mal ein klein wenig!
Ich sage mir tatsächlich: „Das Schlimmste ist überstanden – Genieß`, was Du kannst!“
Und so wird`s… Was ein „runder Bock“ da unter meinem zierlichen Heck – Quasi im glatten 35er-Schnitt chille ich teilweise auf den gesamten 180km Rad… Ein cooler Ritt!!
Beim Wind und Regen in Runde 2 etwas vorsichtiger und ab und an im „Gefecht des Überholens“ bremse ich mich selbst… Sogar die typischen RechtsfahrGEBOT-Mißachter regen mich nicht so auf, wie bei meiner 1. Langdistanz… Was manche da aber auf ihren 10.000-Euro-„Knospen“ hinlegen, ist echt frech… aber sei`s drum!
Ich verabschiede mich im Kopf immer noch sehr aufgeräumt von kurzen SUB-5-Stunden-Träumen, halte das aber wie gesagt wegen nassem Asphalt für vernünftig und ernähre mich stattdessen recht strikt… In der 2. Wechselzone drücke ich im TRI-Menü der 920XT nach 5:09h Radeln auf die letzte Sportart – ohne groß auf die Gesamtzeit zu schielen…
Durch die gedankliche Pufferzone wollte ich ja „eh nur“ einen 5:41er- (/km) Laufschnitt haben, um alles „halbwegs brauchbar“ nach Hause zu bringen…
Bei km 1 stehen sofort Anni, Jana und die Mafia! Motivation PUR in jeder Runde – Anni schwingt ihre Isostar-Ratsche und kreischt mich mit hochrotem Kopf an!! Gänsehaut!!
2 km später muss ich erstmal bremsen, weil ein Schnitt mit `ner 4 vorne wohl auch an einem Paradetag für mich zu viel gewesen wäre… auf den 4 Runden suche ich mir ähnliche Lieblingspunkte und etwas weniger schöne und schachtel` mich so von Segment zu Segment – und tatsächlich – Ab km 10 und den ersten rund 47 Minuten auf der Zeitmatte bin ich felsenfest überzeugt:
Hier und heute wird es keinen richtigen Einbruch geben… die Haxen halten, der komplette Kadaver rockt so den Tag – was soll bitteschön anbrennen??!
Und in aller Kürze geht es genau wie zusammengesponnen auf!
(Foto Alexander Sammler)
Wie „im Flow“ (#runwiththeflow peitscht mir auf einer Laufrunde auch ein! DANKE!)…
Hier und da verstecken sich optimistische Rechenspiele, wie beim üblichen Straßen-Marathon, aber nie verliere ich so richtig die Nerven! Vielleicht ist das genau mein Ding an diesem herrlichen Tag –
Alles ein Stück weit nach Gefühl – wen stören da schon weitere Regenschauer… „Maazel-Rufe“ und bekannte Gesichter helfen, wenn`s mal Richtung Schmerz oder ähnliche Schwächen geht – aber ein echtes Tief bleibt tatsächlich aus!
Im ZIEL am Römer bin ich selbst von den Socken!! IRONMAN – schön und gut… aber in
— 10:17:29h !! —
Ich jetzt??! Über 1 Stunde besser als meine PB vom Erstversuch?! Mit Platz 610 gesamt von rund 3000 Startern und der 419. Radzeit!
Zwick` mich doch mal bitte einer…
Meine Liebste Jana übernimmt teils den Part und schreit mir fast ebenso ungläubig die offizielle Zeit ins Handy, als wir einen Zieltreffpunkt vereinbaren!
ENDLICH: ANNI im Arm, ein dicker Kuss, IHRE Medaille – von PAPA „verdient“!
Das muss alles immer noch sacken & aufgewühlter kann man(n) grad wohl kaum sein…
Aus Spaß mit den Jungs würde ich an einem „Zockabend“ sagen: Ich hör` auf! Auf dem ZENIT! Niemals erwische ich noch mal so einen Sahnetag…
Aber dann klopft er wieder – Dieser kleine sture Trotz im Kopf:
„Was ist mit richtigem Schwimm-Training?!“ Richtung 1 Stunde oder so…
„Was wäre beim Radeln ohne Regen und Wind?!“
„Was ginge lauftechnisch noch mit mehr längeren Einheiten?!“ und und – oder oder??!
Umgekehrt will ich mir vielleicht auch genau so einen Moment wahren, anstatt jetzt uU. verbissen der „SUB10“ hinterherzujagen… Da war ich schon beim „SUB-3-Marathon“ nie der Typ für… Wie ich vermutlich auch nie Fan von strikten Trainingsplänen werde!
WE WILL SEE 😉 Wird ja auch nie langweilig hier beim Wolfpack, wonnich?!
Macht` es gut, lächelt, sportelt` mit Spaß & bis die Tage – In Roth zum Beispiel…
Euer Maazel
(Brooks / Isostar / Garmin / Thr33ky / Miiego / Storck / Frankenstein — Ambassador)