…so schallte es in diesem Jahr mit weiblicher Stimme aus dem Lautsprecher beim Erklimmen des letzten Finisher-Hügels den Teilnehmern entgegen. Und das bei mir quasi genau nach 2 Stunden!
(Pic by Christine Willis)
Aber zurück auf Anfang:
Ich hoffe, Euch geht es allen gut… Mir selbst glühen noch etwas die Haxen, aber passt schon soweit!
Freitag Morgen ging es mal wieder los auf Gaudi-Tour Richtung Wolverhampton/England. Mit dem Flieger von Düsseldorf aus war ich am frühen Vormittag schon auf der Insel, um britische Luft zu schnuppern. Den Flug hatte ich derweil total verpennt.
Und im Hotel war nach einem kurzen Einkauf im Dorf auch erst mal extremstes Chillaxen angesagt. Was für mich ja schon recht außergewöhnlich ist…
Hat man schließlich auch nicht alle Tage – Kein Dienst, kein Programm, kein Training, keine anderen Verpflichtungen.
(RN-Artikel 1 Tag vor dem Rennen)
Abends ging es nach einer Taxi-Wallfahrt mit einigen zum gediegenen Italiener.
War ganz ok – aber so richtig STARTEN wollte das Wochenende erst, als wir gemeinsam mit vielen GT-Mitgliedern samstags mittags Richtung Jenny Walkers Lane aufgebrochen waren, um die Startunterlagen abzuholen und das legendäre Gelände zu besichtigen.
Schon hier war schnell klar: DAS wird der PURE SCHLAMM !!!
Und zu allem Überfluss gab es nachmittags auch noch einen kernigen HAGEL-Schauer „obendrauf“ !!!
Gut, es war am ganzen Wochenende bei weitem nicht so kalt, wie im Vorjahr, aber auf diese reine zumeist übel riechende Schlammgrütze freut´ man sich als Läufer auch nicht wirklich…
Vor allem, weil man an einigen Stellen gefühlt kaum vom Fleck kommt und mit nahezu jedem Schuhwerk wegrutscht.
Da bin ich doch eher Eis- und Schnee-Fan.
(Mein Eis-Biss von 2013 schaffte es auf`s DVD-Cover!)
Weiterer kleiner Wehrmutstropfen war für mich, nicht als sogenannter Front-Squad an den Start gehen zu dürfen.
Aber das war schnell verdaut, weil die zwei Teamläufer, die dieser Ehre quasi statt mir zuteil wurden, sich diese Plätze auch „verdient“ hatten – waren sie doch bei einigen Läufen seit dem letzten ToughGuy und dem Braveheart viel stärker als ich und haben mehr in diese Läufe investiert und sie für GT bestritten.
Im Übrigen sind sie supergeile Menschen und es sei ihnen von Herzen gegönnt.
Problematisch war somit für mich nur, sich anständig zu positionieren am RACE-Day!! 🙂
Vor allem mit den Gedanken an meinen Start-Crash aus dem Vorjahr.
Nach einer entspannten Nacht und einem guten Frühstück fuhren wir sonntags morgens mit den beiden Teambussen erneut zum Gelände.
Auf den Parkplatz fahrend sahen wir noch einen Bagger in Aktion, der alles umpflügte. Ein riesiges Start-Banner auf Holzbalken konnte wohl dem Wind beim Hagelsturm nicht standhalten und musste kurzerhand noch entsorgt werden.
(Eine samstags noch sichtbare AA-Grube, war abgedeckt… Da musste also schon mal niemand durchkrabbeln.)
Und beim Start ging’s dann an Hamburger Gittern und diversen Zaunsicherungen und Race-Marshall´s vorbei Richtung Starthügel – Mit dem entsprechendem Geblöke in den jeweiligen „Käfigen“, wie am Start dieses Videos und oben auf dem Foto zu sehen ist.
(–> VIDEO)
Ein bisserl Gedränge hier und da und durch die scheinbar jährlich fast normale Konfusion um den fehlenden Startschuss konnte ich dann doch fast an die Front-Squads angetackert loslaufen und auch die Pace zunächst recht gut hochhalten. Hier war plötzlich alles vermischt, was die Farbe der Startnummern angeht…
Bis hin zum „grünen“ Wetneck! Wie ein Teller bunte Stifte… Also gib` ihm – Auf sie mit Gebrüll…
Nachdem ich die erste Kurve des Hangs und die tiefen Reifenfurchen überstanden hatte, konnte ich mir ein erstes Lächeln nicht verkneifen, lag` ich hier doch beim letzten Mal noch mit Kopftritt am Boden.
Längere Zeit sah ich sogar unser sehr gut bestücktes „Mittelfeld“, dass früh Alarm schlug in Richtung Top 50. Ein gut sichtbarer Pulk von 6-7 neon-gelb-schwarzen saustarken GT`lern.
Was folgte, war Schlammhausen in Reinkultur. Aufgeweicht wohl von mehrwöchigem Regen gepaart mit dem Getrampel meiner Vorläufer. Mehrmals dachte ich mir, wie es sich wohl als 3000. oder ähnliches erst laufen mag – das kann eigentlich kaum Spaß machen.
Wie dem auch sei – Mich zermürbten wie üblich die neu abgeflatterten Hügel der „Rabbit Hill“ und der „Slalom“ durch den Bachlauf am meisten, bevor ich unter den alten Gammelnetzen auch noch in der saugenden Modda meinen linken Schuh verloren habe! Ein Traum! 😉
Zum einen merkt man es wegen dem kühlen Wasser kaum, zum anderen dachte ich eigentlich vorher, der Pure Grit wäre fast zu stramm geschnürt.
Zumindest pucherte mir fast das Blut im Flunken. Umso schwieriger war es, den mit zwei Händen dem SUMPF wieder entrissenen Schluffen wieder an den Fuß zu bekommen.
Schnürsenkel lassen sich mit matschgetränkten Handschuhen nämlich auch nicht soooo gut öffnen.
Aber auch so was kann man ja hinterher mit einem Lächeln betrachten.
Einer von ca. fünf Überholern fragte immerhin, ob alles ok ist bei mir. Sehr viel fairer als die zahlreichen *Cheater*, die man doch wieder sehen musste auf dem großen Spielplatz KILLING FIELDS.
Man selbst klettert die meterhohen Gerüste hoch und hangelt sich Richtung Seile und links am Hindernis passieren ganze Kolonnen vorbei, ohne auch nur den Anschein zu erwecken, selbiges Holzwerk mit englischer Geschichte in Angriff zu nehmen.
Der Kracher war aber ein mutmaßlicher Brite mit knall-weißen Hallenschuhen, der mich auf einem breiten Netz runter Richtung Wasser, einfach „überkletterte“ mit zwei wuchtigen Tritten gegen meinen Kopf.
Teamintern haben wir einen Kodex für Teamwork und Höflichkeit auf der Strecke, aber ein reflexartiges weltübliches Schimpfwort muss wohl dafür gesorgt haben, dass der Typ vor Schreck am Fuße des Netzes doch noch zu Fall kam. „Kleine Sünden bestraft…“ Verdient war verdient.
Zwar unter Verlust von Startnummer und Zeitchip, aber dafür ohne größere Zwischenfälle, passierte ich auf dem neuen Hindernis vor dem komischen Gummitwist noch einige wadenkrampfige Mitmenschen und komme näher Richtung Ziel.
Auch Stromschläge blieben mir quasi gänzlich erspart. Dieser riesige Männerspielplatz mit erfrischender Wasser-Kloake liegt mir einfach – selbst das Tauchen war dieses Jahr ohne Kopfbedeckung angesagt.
Ich erreiche das Ziel als Gesamt-80. und bin somit nur einen Platz „langsamer“ als im Vorjahr.
Noch Körner im Köcher hoffe ich, um in knapp 10 Tagen Richtung Brocken-Challenge (80km) aufzubrechen, was aufgrund dann wohl ECHTER Kälte auch wieder ein ganz anderes BRETT werden dürfte…
Was das angeht, fand` ich den ToughGuy dieses Jahr fast zu harmlos!
Aber naja – Was dann ENGLAND doch als etwas besonderes ausmacht, sind wohl unsere Platzierung als Team und mit Kat Rin, Charles und Felix die sagenhaften Leistungen auf den Einzelplätzen.
(An dieser Stelle Robin schnelle Genesung!)
Überhaupt hat das GT-Team besonderes geleistet – anders lässt sich auch kaum die schon weltweite Begeisterung bis hin zum ehemaligen Titelträger und jetzigem 4. James Appleton, sowie
Scott Keneally und seinem THE SUFFER CLUB-Team erklären, die uns abends noch zur Team-Feier besuchen.
Wir beschließen das geniale Weekend mit einem Mega-Abend im Oddfellows, ich „schlage“ mit Knut`s Sohn immerhin einen Höhler im Hotel an der Spiel-Konsole 😉 und alle Freunde in und um den Verein genießen ihre ganz eigenen Geschichten des Wochenendes…
ToughGuy ist mehr als nur das Rennen selbst – ToughGuy ist meet & greet am Flughafen, im Zug, in der City, im Hotel oder wo auch immer. Jeder kommt mit jedem ins Gespräch – völlig Fremde teilweise…
Die Sprache, das Alter, Leistung, Cider-Konsum und/oder das Material am Leib – ALLES ist EGAL – JEDER GEWINNT!! Und man bildet echte Freundschaften!!
Und auch wenn ich im Ziel teilweise geflucht habe (Sorry
Mattze) – ich werde wohl wieder kommen… vielleicht schon 2015…
vielleicht sogar sehr wahrscheinlich… Zur „Not“ als MARSHALL…
Es war mir eine Ehre und mein spezieller Dank geht an Mr. Mouse, Ingrid Cain, die GT-Spitze um Markus Ertelt, Scott Keanelly, Zimmer-Bro Mattze, die großartige
ZRS-Crew, Iki & Knut und die tolle Truppe von Brooks!! Euer Herzblut ist geil…
Und an meine Mädels Anni & Jana! <3 Bis bald und in Liebe – Euer Maazel