Roth ❤ (m)ein emotionales Rechenspiel!

Servus liebste Menschen, (Achtung: VIEL Werbung & Text)

  

eine 6-stündige Rückfahrt mit Wohnmobil-Auspacken, wie nach einem 3-wöchigen Urlaub, ein Ausflug zum Klettern mit den Dienst-Kollegen und 2 Spätdienste sind schon wieder vergangen, seit ich zum 4. Mal das Projekt CHALLENGE ROTH für mich in Angriff genommen habe.

Worte für dieses meist absolute Jahres-Highlight zu finden, fällt mir auch beim 3. Einzelstart dort sehr schwer – weil es fast so ist, wie im Wettkampf selbst! Man droht schnell zu „überpacen“… und das meine ich in diesem Fall tatsächlich durchweg positiv!

Vor dem Start, natürlich sehr währenddessen und spätestens seit dem Feuerwerk-Spektakel am Sonntag-Abend sauge ich förmlich ALLES auf, was über den „Hype“ Roth gepostet, geschrieben, verfilmt oder in geniale Fotos verewigt wurde.

Und die Euphorie schwingt noch völlig mit. ❤ (siehe Insta-Video)

  

Viele Starter vor Ort hatten tolle Rennen, einige feierten ihr Debüt auf der Langdistanz, es purzelten persönliche Bestzeiten, aber es gab auch Rennabbrüche, Unfälle und wie sehr wahrscheinlich auch wie in jedem der letzten 35 Jahre der Tradition Roth säckeweise EMOTIONEN !!
Allein schon der 9-Sekunden-Showdown von Rakete Dani Sämmler war ja im Ziel ein echter Krimi, bei dem kein Auge trocken blieb! (siehe Video) © René Domke

  

Mein Jahr bis hierhin war schon im Vorfeld eine gefühlte Achterbahn. Körperlich sogar auf den Punkt fit und im Winter in Sachen Zwift und überhaupt auf dem Rad wirklich ungewohnt fleißig – immerhin läpperten sich rund 3800 Trainingskilometer in allen 3 Disziplinen – die meisten davon natürlich auf 2 Reifen, bzw. rolltechnisch im Folterkeller sogar nur auf einem! 😉

Umgekehrt war auch 2mal Antibiotika angesagt, Mandeln-, Ohren- und Augen-Entzündungen und zuletzt auch eine immer noch nicht fertige Wurzelbehandlung bremsten etwas aus. Aber diese Dinge konnten mir scheinbar nichts anhaben, obwohl ich im Frühjahr sogar einen geplanten Halbmarathon absagen musste oder auch bewusst auf irgendwelche TRI-Halbdistanzen o.ä. verzichtete.

  

Der längste Trainingslauf hatte somit knapp über 15km – muss auch mal reichen – das Gesamtpaket stimmte trotzdem jederzeit… redete ich mir zumindest immer wieder ein und behielt zum Glück recht. (siehe Strava)

Auf die Monatsblätter in unserem Familien-Kalender waren immer wieder die Zeiten, die ich mir für den 1. Juli vorgenommen hatte, fett mit Edding am Rand aufgemalt – seit Januar hatte ich diese Zeiten verinnerlicht & immer gut sichtbar vor Augen!

  

Aber kommen wir zum eigentlichen Trip in das MEKKA des Triathlon:

Nach einem verkürzten Nachtdienst ging es Freitagmorgen zeitig mit dem Wolfpack Richtung gallisches Dorf in Mittelfranken – diesem wunderbaren „Roth“!
Natürlich mit Stau bei Würzburg – teils mit Prognosen von 4 Stunden Verspätung – aber letztendlich waren wir nach 7,5 Stunden am Mafia-Hotspot und machten uns direkt zum Expo-Gelände auf, um unsere jeweiligen Startunterlagen abzuholen & beim jährlichen Gruppenbild endlich mal dabei zu sein.

  

Ein neuer Brezen`-Stand auf der Expo & die chillige kühle Nacht läuteten ein rundum erfolgreiches Wochenende ein!

Zunächst kam Jana etwas auf ihre Kosten und startete Samstagvormittag bei der Challenge Women über 5km – nicht so rasend wie die Siegerin Frau Kienle war sie nach längerer Laufauszeit in den letzten Monaten durchaus zufrieden im Ziel und Anni & Toni hatten mit Papa Spaß beim Support mit ordentlich Kuhglocken-Gebimmel.

  

Nach einem Spielplatz-Abstecher auf dem Rückweg bin ich nachmittags noch zum Bike-Check IN Richtung Kanal – auch dort lief es erstaunlich zügig – alles schnurstracks erledigt und ausnahmsweise ohne notgedrungenen Radsport-Burgstaller-Besuch vorher hatte ich sogar Glück, dass mit Dirk ein weiterer „Schwerter Jung“ vor Ort war, bei dem ich wieder mit zurückfahren konnte.

  

Es fing nun langsam an, zu kribbeln und die Aufregung nahm spürbar zu…
Der Sonntag konnte kommen!

Abends noch ein paar Nudeln ins Gesicht geschmissen und die obligatorischen Beutel gepackt – konnte ich in Anni`s eigentlichem WoMo-Bett sogar passabel gut schlafen.

  

Am Sonntag um 4:45 Uhr ging mein Wecker – ich hätte ansonsten eh Frühdienst oder noch Nachtdienst gehabt.
Der nette „Driver“ Sascha fuhr Mitstarter Marc und mich um 5:30 Uhr Richtung Start – durch Stau kam kurzfristig eine minimale Spannung auf, es rechtzeitig zu schaffen. Schließlich wollte der Rad-Beutel noch im Wechselbereich nach dem Schwimm-Ausstieg abgelegt werden.

Es passte zum Glück alles bestens und doch bis auf eine kurze Laufeinheit über die Kanalbrücke relativ stressfrei. Die letzten Vorbereitungen und das Umziehen wurden zum Selbstläufer.
Gegen 6:45 Uhr gab ich meinen After-Race-Beutel ab und tingelte im Neo in den Startbereich. Ein skurriler Geruch verschiedenster Cremes und Pasten ließ mich kurz Grinsen – „irgendwie wie im Latschenkiefer-SPA hier“…
Und dann noch diese weißen Hotelpuschen von allen… Herrlich! 😉

Ab ins Wasser! Kaum Zeit – Startgruppe ab Punkt 7 Uhr – Es war angerichtet!

Bock auf Bestzeit – GLUTROTH –  HIER UND HEUTE!

Das Schwimmen lief für meine Verhältnisse dann super – ich kassierte 2-3 Füße auf die Brille und wurde tatsächlich 1mal stumpf überschwommen, blieb aber erstaunlich ruhig.
Atmung, Technik, Züge zu Ende machen – die letzten eingeimpften Basics von meiner Schwimmtrainerin Melanie immer im Kopf – neigte ich zwar wie gewohnt zum leichten Zickzack und zum seitlichen Touchieren anderer neo-geschützter Hüften, aber es hat seit langer Zeit sogar fast mal wieder Freude gemacht!

1900m-Marke: ich habe 37min. auf der Uhr erkannt – Ja, wie geil… es läuft!
Ähm schwimmt… Nach meiner 1:15er-Zeit vom Ironman vor 2 Jahren war ich gefühlt eher schlechter geworden zuletzt.

Bei 3000m glotzte ich noch mal kurz auf die Uhr und erkannte aber aufgrund eines Tastenverdrückers die Zeit nicht. Ärgerlich…aber egal… weiter!!

Nach der letzten Wende & der Brücke stieg  ich bei knapp unter 1:14h-noch was mit neuer Schwimmbestzeit aus dem Wasser!! *GRINS*… So geht’s doch… kein Hüftschmerz – der Kadaver vollkommen ok. „Gefällt mir!“
(Gut, die später noch Tage nachbrennende Wundstelle im Nacken vom Klettverschluss ist schnell verdrängt!)

Der Wechsel war wie gewohnt mit Schuhen im Beutel, aber auch nicht sonderlich lahm. Auf dem Rad fand` ich zügig in den Tritt. Und dabei hatte ich recht unkonventionell am Vortag den Sattel mal eben 3cm höher gemacht! (Self-Bike-Fitting per Zollstock)

Ich kassierte einige größere Grüppchen und musste mich etwas ausbremsen.
Aber schnell wurde klar – auch hier war alles im Soll. Es wurde fair gefahren, sich überraschend gut ans Rechts fahren gehalten und Wetter, Wind & Co. stimmten auch! Greding die 1. und natürlich der Solarer Berg fühlten sich ebenfalls einfach nur wunderbar an. Ohne Defekt und ohne müde Beine aus den letzten Jahren nahezu ein Genuss!

Gänsehaut inklusive! „Macht sich hier Dein Winter bezahlt??!“ Tatsächlich musste ich im Kreis Lächeln…

  

Die 1. Runde verging „gefühlt“ im Rausch!!

Beim 90km-Schild ein Blick auf die Uhr: 2:30h – glattwieder GEIL – wie am Schnürchen. Aber spätestens ab da wurde es zu viel mit dem Uhren-Geglotze!
Ständig starrte ich auf meine Garmin – der Wattwert flipperte komisch & total tief hin und her. Der Batterie-Wechsel im Vector vor dem Rennen war wohl nicht die beste Idee 🙂
Beim Kalibrieren auf dem Weg zum Check IN wohl was vermurkst. Nach Gefühl fahren wäre jetzt hier clever gewesen…

Ja – und dieser SCHNITT – der fiel halt dann auch wieder von 36km/h runter in Runde 2 – vor allem, als es wieder Richtung Greding usw. ging…
Was mich in der 1. Runde noch gedanklich total unberührt ließ (da hatte ich noch mit Frank`s Kritik an meinem Helm zu kämpfen!), ratterte und ratterte  jetzt ständig in der Rübe!
„Junge, Du musst weiter keulen, um die Werte zu halten“…
Wenn`s nach Watt nicht geht, dann halt nach km/h-Schnitt. Wie pragmatisch bzw. fast dumm man doch sein kann! 😉

Komischerweise ernährte ich gel-mäßig total sortiert & konzentriert. Ich nahm mir sogar die Zeit, schon etwas Salz zuzuführen – eher prophylaktisch.
Es lief fast beängstigend rund…Was ein Ritt!

Und es blieb dabei – Der Renn-Hobel funzte, die Haxen funzten… der Schnitt sank zwar etwas, aber ohne Witz: Total wumpe! Ich cruiste das Teil happy zu Ende trotz Wind & Radmasse der 2. Runde – Den Abschluss kannte ich vom 1. Roth-Start mit 2 Platten sooo unfassbar negativ – da ist es schon von ganz allein immer besser, wenn ich nur heile Reifen habe!
Kerr`, ist die Welt herrlich einfach… 😉

Nach 5:06:10h checkte ich aus in Sachen Rad! Wieder Persönliche Bestzeit!
Ein Hauch über 35km/h! …flog ich euphorisch Richtung Wechselzelt…

„Junge, fang` Dich – die ganze Kopf-Euphorie würde nicht klappen, wenn Du es jetzt in den Teich setzt… Keep cool!“ rede ich mir selbst ein!
Ich gehe es noch mal durch mit nun rund 6:20h und wiederum nicht so langsamen Wechseln… Ja wenn Dir jetzt noch ein x:xx Marathon gelingt…
Klappe Maazel!!“ forder`  ich mich selbst auf, zur Besinnung zu kommen & gar nicht erst über utopische Träume wie SUB10 nachzudenken! (und dann gnadenlos wegzuplatzen!)

(Bild vom Mama-Support)

Nicht zu schnell anlaufen und dann mal sehen hieß der Plan – Bei km 3 im kleinen Waldstück stand plötzlich Jana mit den Kurzen – Anni war mit ihrem Fahrrad extra dahingefahren.
Mein Herz sprang im Dreieck, ich freute mich total!! Selbst Toni erkannte Papa und rief quasi sofort laut nach mir. ❤

Ein sehr guter Moment, der so gar nicht geplant war!

Im Vorjahr war der erste Sichtkontakt zur Family zwar auch schön, aber ich blieb kurz darauf fast stehen und fiel in ein Loch. Das fiel dieses Jahr aus. Zwar musste ich mal dringend für kleine Triathleten, aber ansonsten war mein Start in die 3. Disziplin völlig ok! Ja sogar auf die ca. 20km am Kanal freute ich mich etwas!
Es war wie ein Comeback zu meinen Debüt-Wurzeln von Roth! 3 Solo-Langdistanzen dort und jedes Mal eine andere Laufstrecke im #glutroth(en) Paradies!

Probleme machte nun nur der Magen! Trotz weiterem Zuführen von Salz und auch Gels, ohne groß über die Stränge zu schlagen, musste ich noch innerhalb des 1. Halbmarathon 2mal aufs Dixie! Ausgerechnet Finch! Gewünscht hätte ich mir, mit nur einem Besuch wäre alles wieder save gewesen.
Wie dem auch sei: Den Halben machte ich in 1:57h rund und fühlte mich wieder auf der sicheren Seite!!
Stetiges Tempo um die 5:20min. pro km, Verpflegungen wie „Frodo für Arme“ gehend und in Ruhe – ausreichend Schwämme – dann wieder Anlaufen.
Die Starts bei diversen Ultras erleichtern einem hier das Gefühl, auch mal ohne Probleme fast anhalten & versorgen zu können.

Unterwegs bauten mich auch viele bekannte Gesichter auf – vor allem Martin und Konfetti-Bombe Eva – eine Freundin aus der Grundschule, die ihren Mann bei seinem Einzelstart anfeuerte.
Roth zieht halt VIELE IN DEN BANN!

Auf der 2. Hälfte und vom Kanal weg legte ich mir gedanklich zurecht, ich würde mit meinem Rucksack zum Dienst laufen.
Das wären 13,5km – Die „Päckchen“ werden so stetig kleiner und kleiner.

Der Hotspot der Hardtseemafia aka „TRI FAMILIA“ in der Sandgasse pushte mich wie Sau – Laut, Grölend, GUUUUTEEEE LAUUUNEEE !! ❤

Auch der Anstieg nach Büchenbach konnte mir nichts mehr anhaben.
Wie ein „kleines“ Syburg-Training mit der Haxenglut – Und auf dem Rückweg „nur noch“ die läppische Hausrunde von 6-7km!
So tingelte ich von einer Gewohnheits-Metapher in die nächste! Der Kopf top drauf…

  (Frank-Video BRÜLL!!) ❤

Um dann – ja DANN – ca. 3km vor dem Ziel die entscheidenden Rechenfehler einzubauen!!
Ich schachtelte noch mal meine Tagespäckchen zusammen und fügte ca. 5min. Wechselzeit hinzu. Leider kam mein synapsen-defekter Dickschädel hier auf eine mutmaßliche Zielzeit von ca. 10:22 Stunden! Ein kurzer RESET – meine PB ist dahin!!

Es funzt nicht mehr, selbst wenn ich mit 3er-Schnitt durch die Stadt ballere! Ganz ganz kurzes Resignieren und ein wirklicher STOP mitten in Roth – Verpflegungsstand – noch mal in Ruhe alles mitgenommen!! Den Kopf wieder sortiert – „Maazel: Einen Riesen-Pups drauf – dann ist es halt nicht die Gesamt-Bestzeit! HIER in ROTH wirst Du Deine 11:09h vom Vorjahr trotzdem pulverisieren!“

Wieder strahlend und voll im Laktat-Rausch geht’s Richtung Stadion! Ich lief auf Jana und die Kids zu – vor und hinter mir niemand – Zeit satt! Toni streckte mir schon die Arme entgegen & Anni war schon am Klettern. MEINE TRAUM-SUPPORTER! Denen ich hoffentlich mal über die Jahre mitgeben kann, wie viel Spaß so ein Sport bereiten kann…

  

Wir liefen gemeinsam zum ZIEL und da war er kurz: Der stockende Gedanke mit Blick auf die Anzeigetafel! DU HONKDu hast Dich verrechnet!
Ohne meine lahmen Abschluss-Kilometer angehaucht von kurzer Resignation, die PB nicht zu schaffen, war sie doch eigentlich drin!!!

Ich finishe in 10:19:34h und bin nur 2 (!!) popelige Minuten von der Persönlichen Bestzeit weg!! Im Nachgang natürlich völlig egal, da bin ich wirklich locker & glücklich über das Erreichte – aber hätte ich doch mal… 😉 Ja hätte ich doch…

NEIN, lassen wir das – ein nahezu völlig runder Renntag mit sehr passabler Zeit – ging für mich wie erträumt zu Ende!
Zurück am WoMo nach dem Check OUT aus der Wechselzone ließ ich mich ins Gras fallen, lachte und weinte, wie ein Kind! Alles gleichzeitig! Wie durchgeknallt!

Ich kuschelte & küsste Anni & Toni im Wechsel und drückte Jana ganz fest! ❤
Toni und Ich gingen noch rüber zu Frank, der immer noch über STUNDEN Bambule machte – auch wir umarmten uns auch!! Hiermit huldige ich seinen Support…
DANKE für alles… Meiner Family, meinen Freunden, meinen Partnern, einfach ALLEN, die einen Anteil an diesem grandiosen Tag haben!!

Mit einer 10:16h oder schneller hätte ich vermutlich (auf dem Zenit) den Triathlon-Sport an den Nagel gehangen – JETZT bleiben doch Ziele… Um noch diese fehlenden 2min. rauszuholen – vielleicht sogar beim Schwimmen – oder doch mit SUB5 beim Radeln – oder beim Laufen ohne Verpflegungs- oder Dixie-Stopps! 😉
Oder gar von der magischen SUB10 träumen???! Oder ist das wiederum zu vermessen und utopisch??! Mit nur 14 Trainings-Kilometern im Becken?!

Und wenn ich`s angehe – WANN?! Und vor allem WO??! Fragen über Fragen, die aktuell völligen Kopfbrei in mir auslösen und auch mit Jana gegenbesprochen werden wollen… Aber bis Montagmorgen um 10 Uhr ist ja auch noch Zeit! 😉

Da gibt es die Online-Startplätze für den 7.7.2019 – in ROTH – diesem abnormalen GEILEN PLÄTZCHEN TRIATHLON-ERDE !!

Wenn es nach dem authentischen Herzblut der Familie Walchshöfer & den über 7000 grandiosen Helfern geht, darf ich eigentlich gar nicht grübeln… Felix hatte mich mit seiner Rede vor dem Feuerwerk schon wieder…Ich habe es gefilmt – wie das ganze Feuerwerk – Für Anni – die platt war vom Tag und schon schlief!! ❤

Solche Videos wie ein weiteres von © René Domke machen es da nicht besser! 😉

Euch `nen geilen Sommer – wo auch immer ihr startet oder auch nur kühles Bier trinkt!! Hab` Euch lieb – Eure Immer-noch-Dauer-Erpelpelle MAAZEL

(Next Stop: ÖTZTALER) – Bilder: Hardtseemafia – Marathon Photos – Martin Z. & Privat

Der Kadaver enttäuscht – aber das ❤ schlägt GLUTROTH

oder: Mit 11:09h den inneren Frieden finden…

Der Freitag ist mein Sonntag, leider letzter Urlaubstag heute, der RESET-Knopf ist gedrückt nach jeder Menge Family-Time und tatsächlich nunmehr 19 Tagen (!) sportfrei!

Und im Kopf nun ausreichend wirscher Gedanken-Gulasch, den ich versuchen möchte, nach emotions- und tränenreichen Momenten hier nun in ein paar Sätze zu kleiden…

   

Aber zunächst erst mal Hallo Ihr Lieben!! Ich hoffe, Euch geht es trotz „Sommer-Pause“ gut. Auf den Freitag genau 3 Wochen ist es nun her, dass ich mich mit dem Wolfpack nach ROTH aufgemacht habe.
Zum längsten Tag des Jahres – und im Nachgang betrachtet wohl zu dem Wochenende, dass mir und meinem sonst zähem Dickkopf für lange Zeit das „dickste Päckchen“ abverlangt hat – in jeglicher Hinsicht.

  

Motivation und Material waren gänzlich auf Vollgas getrimmt – ich hatte richtig Bock, der gemeinsame Family-Urlaub sollte dieses Mal mit diesem Wettkampf beginnen, das Spendenprojekt lief außerordentlich gut…
Kurz vor der Abreise sah schon vieles danach aus, dass ich wenigstens dahingehend eine Persönliche Bestleistung hinlegen könnte.

  

Auch die quälende – über 7 Stunden andauernde – Anfahrt mit dem WoMo sollte uns/mich nicht davon abbringen…

Aber immer wieder traten auch die Grübeleien auf, ob es überhaupt richtig war, anzutreten??! Seit dem Frühjahr war irgendwie „der Wurm drin“. Hier ein Ziepen in den Knochen, etwas Rücken, etwas Knie, der Sturz mit dem Rad an Pfingsten…

 

Oft schob ich schnell alles beiseite mit einem „Wird schon irgendwie!“, selbst wenn es so gar nicht lief…
Meine Trainingsdaten taten ihr Übriges: Knapp 650km Laufen, nur 800km Radeln & arg niedliche 5km (!) Schwimmen standen bis Roth zu Buche – Aus meiner Erfahrung vom Ironman im Vorjahr war „wenig“ ja nicht unbedingt schlecht, aber so wenig???!

  

Nach der eher mäßigen Mitteldistanz in Heilbronn, die sicher auch ihre Gründe hatte, war zumindest mit dem Ruhrstadtlauf, 1-2 brauchbaren Haxenglut-Einheiten und zuletzt der olympischen Distanz von Dortmund das Gefühl zurück, dass es wieder Spaß macht…

  

Durch diverse Nachtdienste, die paar erwähnten Wehwehchen und das eh große „Päckchen“ Familie war auch oft einfach nicht mehr drin.
Hier etwas zu erledigen, da ein Arzt-Besuch mit den Kindern, dazu die eigene Arroganz, „es schon irgendwie hinzubekommen“ waren neben gefühlt „drölfundölfzig“ anderen Gründen oft Ursache, nicht wirklich genug getan zu haben.

Tja und wie ROTH dann ja auch zeigte, mit entsprechender Quittung vom Kadaver!
Zitat von Freund und fleißiger Laufrakete Lars kürzlich: „Man kann nicht immer nur abbuchen! Auch Einzahlen ist irgendwann mal wieder wichtig!“

  

Und Revue passierend ist das genau zutreffend. Vermutlich selbst noch in der Hoffnung, dass es scheinbar reichen sollte, im Februar die Brocken-Challenge überraschend gut zu absolvieren, hatte ich mit meinem übertriebenen Biertrink-, wenig Schlaf-, und Fress-Verhalten parallel völlig aus den Augen verloren, dass diese mutmaßliche „Einzahlung“ bis Juli nunmal nicht andauern würde.

Aber zurück zum eigentlichen Wochenende: Nachdem wir am Freitag Abend also das Mafia-Gruppenfoto im Stadion aufgrund verspäteter Anreise verpasst hatten, verlief ansonsten eigentlich alles wie geschmiert! Guter Stellplatz mit dem WoMo für Ehefrau, Kinder und Hunde,

  

Samstag in Ruhe die Startunterlagen abgeholt, ein paar Leute getroffen und mit dem Rad noch rasch beim Buchstaller vorbeigeschaut, war Einchecken und das eigene Wohlbefinden fast schon wieder zu gelassen.
Für den Folgetag hatte ich geplant, jeden sportlichen Einzelpart in der ersten Hälfte einen Touch lockerer anzugehen, um eventuell „hintenraus“ noch einen draufzusetzen…
Bisserl „Punch im Köcher lassen“ quasi…

 

Klang theorethisch geil – war aber quasi mit dem Schwimmaustieg auch schon hinfällig.
Da nützt einem eine gewisse Entspanntheit am Morgen auch nichts – DANKE noch mal Uwe für`s Mitnehmen und Hussi für den Support an beiden Tagen! Vermutlich hätte ich mindestens einen Wechselbeutel ohne Dich liegen lassen. 😉

Bis 1900m lief schwimmtechnisch alles „rund“ – Fast relaxt nahm ich mir also vor, etwas schneller zu werden und war laut Garmin wie üblich unterwegs. Um kurz darauf erst von den schnellen roten Badekappen der Frauen aus dem späteren Block überholt zu werden und ein mir bis dato völlig unbekanntes Zwicken in der linken Leiste zu bekommen.
WARUM??! Und warum jetzt?? JETZT und vor allem HIER?! Naja – egal – dachte ich…

Ich kam mit 1:20h auf die Zeitmatte – noch alles prima! 3-4min. langsamer, als bei meinen ersten Langdistanzen, aber wer Schwimmen halt nie trainiert… Selbst schuld...

Auf dem Rad fühlte sich zunächst alles geil an – es rollte – aber nach 40-50km erwischte ich mich fluchend, warum zum Teufel so viel Wind wehte & ich schon so „platt“ war…
Und warum meine Haxen sich irgendwie gar nicht wie meine Haxen anfühlten!?
Die erste Runde fuhr ich noch mit knapp über 34er-Schnitt zu Ende – passte auch immer noch alles – versuchte ich mich aufzubauen und holte mich zurück in mein eigenes Renn-„Konzept“, noch nachträglich zuzusetzen…

Ja DENKSTE! GAME OVER, schrie der untrainierte „Balch“ in Runde 2, als ich in Greding gefühlt auch hätte schieben können und schneller gewesen wäre…
So guckt man(n) voller ROTH-Enthusiasmus selbst am Solarer Berg wie ein angezickter „Piss in der Schublade“! 🙁

Mein Schnitt sackte ein, der Kopf grübelte und grübelte… Die „Pinne“ fühlten sich plötzlich total leer an, obwohl ich artig Nahrung und Flüssigkeit zuführte, ja mich fast vollstopfte!
Wie ein gezogener Stecker oder `ne durchgeknallte Sicherung. Ich rechnete schon, was ich für einen Lauf bräuchte, um noch… – Ach lassen wir das – Es hat eh nicht geklappt!!

Die Utopie und absurde Fehleinschätzung zu besitzen, auch nur in die Nähe meiner PB zu ballern, fraßen mich auf! Meine Radzeit schwand dahin, obwohl das Bike, auch wenn erst zum vielleicht 5-6 Mal draufgesessen, sich richtig geil anfühlte…

Beim Wechsel grollte ich vor mich hin, jagte in die Laufschuhe und merkte gefühlt nach einer einzigen Minute: „UFFZ – Krass warm hier! Und die Haxen fühlen sich keinen Deut „besser“ an… KACKE! (Sorry die Wortwahl)

Ab da war alles „Päckchenpackerei“ wie bei zig Läufen davor…
Nur noch 3-4km, bis Du die Liebsten und die Mafia siehst, nur noch 2km, bis es wieder flacher runtergeht usw. usw. – die inneren Kämpfe und Widerstände, die jeder kennt, der mal ansatzweise so was gemacht oder im negativen Sinne erlebt hat…
Ich erspare Euch die UPs & vor allem die DOWNs.

Wie mich 2016 in Frankfurt die Sicht auf die Liebsten noch gepusht hatte, so fiel ich hier und heute kurz nach dem Abklatschen mit Anni keine 200m später erstmals in den Gehmodus. Mit einem lauten F*** in den Wald gerufen war es wie ein verbrauchter Tag…

  

*Du großmäuliger Vollhorst! – reiß` Dich zusammen*… *Du tust das hier nicht für Dich!!*

„Challenge Roth für Neven!“ ist dieses Jahr das Primärziel und der sture Wasserkopp merkte nach und nach, was dieser „Rucksack“ überhaupt alles bedeutete!! Vor allem emotional… Mit Tränen unter der Sonnenbrille und der Wut auf mich selbst wurde mir bewusst, wieviel ZEIT & Gedankengut ich eben doch in etwas investiert hatte!!
Zwar nicht in das Training und in die Kilometer „draußen“, aber in die Hingabe, Geld für die Gute Sache zu sammeln… Sie war es ja auch mehr als wert – nur eben anders…

http://nevensuboticstiftung.de/marcel-martens-sammelt-fur-wash-projekte

Vonsy Van Vlerken hatte „damals“ bei ihrer Zusage von 1€ pro km sinngemäß geschrieben: „Du bekommst das Geld – aber erst mal musst Du doch finishen!?“
Ja – stimmt!!
Und DARUM ging`s dann zum Glück auch wieder, als endlich so etwas wie „Laufen“ zustande kam. Eigene Ambitionen, Versprechungen mancher Spender je nach Zielzeit, meine Magenkrämpfe, Leiste, Fuß, Mimimi… alles total wumpe…
Ich wollte nur noch ankommen & FINISHEN!

Auch der Gedanke an meine Mädels an der Verpflegungsstation war zum Glück hilfreich… Als sie nicht mehr zu sehen waren, wusste ich: Jana ist auf dem Weg zum Stadion – es ist nicht mehr lang…

Und so konnte ich wenigstens ansatzweise den trotzigen „Tunnel“ wieder etwas reparieren und das Ding letztendlich mit einem fetten Lächeln im Gesicht zu Ende bringen…
Mit riesiger Erleichterung – aber auch mit Stolz… & den tollsten Kindern der Welt! ❤

    

Die Zeit war mir tatsächlich hinten raus mehr als gleichgültig – die SUMME der Spenden macht diesen Wettkampf für mich zu etwas ganz besonderem:

  

Denn sagenhafte 3.400€ zu „erfinishen“, mich bei hoffentlich JEDEM dafür zu bedanken und für die ärmsten Kinder auf der Welt vielleicht zu ermöglichen, dass sie Zugang zu sauberem Wasser erhalten, fühlt sich EINFACH GUT AN!

Und nach ROTH werde ich zurückkehren ohne eben diesen „Rucksack“ auf – nur für mich! Um eine sportliche Rechnung mit mir und der Strecke zu begleichen!

  

Und der Triathlon-Faszination ROTH dann mit noch mehr entsprechendem Respekt & Demut entgegenzutreten, die neue Laufstrecke (Danke Büchenbach fürs` Retten!) zu genießen und all das zu tun, was mir eigentlich sehr liegt:
Schwimmen wieder etwas konzentrierter und bereit, sich zu quälen,
„richtig Dampf“ machen auf dem Rad und hinten raus ohne grübelndes Hirn-Sauerkraut, sondern einfach synapsen-defektes „Abliefern“ einen Marathon ins Ziel zu schinden…

  

Die Motivation & der eigene Anspruch dafür sind ungebrochen: ROTH 2018 ist gemeldet und ich habe auch wieder Lust dazu, „etwas zu tun“… Vielleicht sogar schon ab heute!!

   

DANKE allen Spendern, Sponsoren, meiner Familie und allen Freunden für den fortwährenden Support – ohne Euch wäre das Ergebnis nicht ansatzweise so großartig geworden… ❤
Vielleicht darf ich Neven ja mal begleiten in der Zukunft – eine große Ehre wäre es, zu sehen, was mit „unserem“ Spendenbeitrag vor Ort geleistet wird… https://goo.gl/kRskBw

DANKE auch an die Familie Walchshöfer & die unzähligen tollen Helfer für ein Triathlon-HOME, wie es in Worte nicht zu fassen ist. ❤
Meine Kinder bekommen schon jetzt mit, was Herzblut bedeutet – (übrigens ohne sinnfreie Debatten über etwaige „Entbehrungen“ und „schlechtes Vatergewissen“ und son` dahergepinselten Tinnef! MY Race, MY Legend, MY Kids, MY Finishline)
Ich hoffe, im 4. Anlauf nächstes Jahr meiner Frau endlich das Feuerwerk & die abendlichen Finisher in live zeigen zu können… Ach ja:

& natürlich DANKE an Frank & die ganze Hardtseemafia – Nur geil dieser Typ und der ganze verrückte schwarz-gelbe Haufen! ❤

Bis bald – genießt` alle die Sonne und bleibt aktiv… der Körper braucht INPUT! 😉
JAAAA, auch der Kadaver… Hab` Euch lieb – Euer Maazel
https://www.haxenglut.de/